Wenn
du ein Raubtier bist
Und
gerne Menschen frisst,
Dann
legt der Staat dir manchmal goldne Fesseln an.
Du
steckst im Käfig drin,
Fragst
nach der Enge Sinn,
Dein
Magen knurrt, du wünschst dich an die Beute ran.
Glücklicherweise
fasziniert uns deine Stärke,
Und
deine Freunde wär’n so gern ein Stück wie du.
Sie
streicheln dich, du lockst sie auf die falsche Fährte,
Ja,
wenn du frei bist, sagst du, lässt du sie in Ruh.
Du
bist ein Fabeltier,
In
deinem Machtrevier,
Frisst
du dich groß, bis das dein Käfig beinah platzt.
Und
Freunde eil’n geschwind,
Weil
sie in Sorge sind,
Und
neue Käfigstangen werden eingepasst.
Die
Freunde schaffen dir den Raum, dich auszubreiten,
Heimlich
verfüttern sie dir manch verbrämten Feind,
Die
Furcht trifft jene, die kein Futter dir bereiten,
Wer
dir Tribut zollt, ist ganz sicher nicht gemeint.
Dein
Käfig wächst heran,
Du
passt dich schnell dran an,
Und
immer wieder pferchen sie aus Furcht dich ein.
Dann
brüllst und jammerst du,
Mit
Muskelkraft im Nu,
Bäumst
du dich auf und drohst mit schlimmster Not und Pein.
Du
lockst die Menschen mit versprochnen goldnen Eiern,
Die
Gier ergreift sie und sie geh’n dir auf den Leim,
Sie
fangen an, dir deinen Käfig zu verbreitern,
Die
größten Kriecher bringen wirklich Eier Heim.
Du
bist nicht einzig hier,
Es
gibt noch mehr Getier,
Das
gleich wie du in goldnen Käfigen gedeiht.
Bald
reicht der Platz nicht mehr,
Schon
jetzt bedrängt ihr sehr,
Den
Rest der Menschheit, der den Käfigen ausweicht.
Einst
brecht ihr aus und packt einander an den Gurgeln,
Dann
führt ihr Krieg und löscht euch gegenseitig aus,
Die
Raubtierfreunde werden wieder sich durchmogeln,
Denn
ihre Bunker schützen sie vor dem Garaus.
Der
Rest vom Raubgetier,
Schürt
bald schon neue Gier,
Die
goldnen Eier locken neue Freunde an.
Wir
sperr’n die Räuber weg,
Und
doch, es hat kein’ Zweck,
Die
Raubtierfreunde füttern, was man füttern kann.
Sie
lachen ölig und versprechen uns das Beste,
Nur
wenn’s den Raubtiern gut ging, fiel’ für uns was ab,
Deshalb
verwöhnen wir im Käfig manche Bestie,
Und
Raubtierfreunde halten uns dabei auf Trab.
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