Montag, 9. Juli 2012

Sklaven

Wer Macht hat, braucht devote Sklaven,
einst fand man sie am Marktbasar.
Nur in versteckten Machtenklaven
hat sich der Brauch bis heut‘ bewahrt.

Man sah den Männern auf die Zähne,
betastete die Muskelpracht.
„Vielleicht da vorne rechts, die Schöne?“
„Nein, nein, zu teuer - nicht heut’ Nacht.“
 
Die Sklavenhändler fanden Wohlstand,
die Gelder flossen - skrupellos.
Der hohe finanzielle Aufwand,
war Sklaventreibern nie zu groß.

Am Ende zwang das Recht den Handel,
die Sklaverei schien abgeschafft.
Schon kam er, der Bewusstseinswandel,
da haben wir uns selbst versklavt.

Der Vorteil: All die neuen Sklaven,
sind kostenlos und scheinbar frei.
Man kann sie durch Entlassung strafen,
allein die Drohung hält sie klein.

Sobald sie nicht mehr funktionieren,
entsorgt der Herr sie im System.
Sie dürfen dann die Welt schockieren –
so faul, so nutzlos, so bequem.

Der hochmoderne Sklaventreiber,
gilt rechnerisch als Edelmann.
Denn fehlten alle Halsabschneider –
wo stünde unsre Wirtschaft dann?

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