Dienstag, 11. September 2012

Der Gute schenkt sein letztes Hemd

Im Alter sollst du lautlos leiden,
der Gute schenkt sein letztes Hemd.
Die Armut lässt sich nicht vermeiden,
sie liegt nun mal sozial im Trend.

Du könntest uns manch Last ersparen,
indem du dir dein Leben nimmst.
Der Demograf erkennt Gefahren,
wenn du nicht quer zum Jordan schwimmst.

Vielleicht bedarf es einer Regel
im Hinblick auf die Lebenszeit.
Sonst wächst der Alte-Leute-Pegel
und schmälert unsre Sicherheit.

Nicht alles darf so üppig wachsen
wie Reichtum, Macht und Ruhm und Geld.
Drum schweige und mach keine Faxen,
wenn dir dein Ende nicht gefällt.

Noch darfst du unsre Welt genießen,
noch mehrst du manchen Kontostand.
Hernach darfst du dich gern erschießen,
dann zeigt sich all dein Weltverstand.

Erkennst du schon die neuen Helden?
Sie schreiben sich ihr Leben schön.
Wer sie nicht ehrt, hat nichts zu melden,
man kann sie nie genug erhöh‘n.

Sie weiden sich an deiner Leistung,
sie rauben deine Energie.
Gegönnt sei ihnen die Entgleisung,
ihr Glanz strahlt dennoch rein wie nie.

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